Fototipps
So geht’s: Astrofotografie
Entdecken Sie die Faszination der Himmelsfotografie bei Nacht: Mit etwas Technik, Planung und Geduld gelingen Ihnen beeindruckende Aufnahmen vom Sternenhimmel – auch ohne Spezialausrüstung.
Ein klarer Nachthimmel hat eine besondere Wirkung auf uns: Er lässt uns staunen, zur Ruhe kommen – und lädt ein, unsere Perspektive zu verändern. In unserer schnellen Zeit bietet der Blick in die Sterne etwas Seltenes: Entschleunigung. Die Astrofotografie macht diese Erfahrung sichtbar und schenkt uns Bilder voller Tiefe, Stille und Magie.
Dabei ist der Einstieg leichter als viele denken. Man braucht kein Teleskop oder High-End-Kameraequipment, um mit der Fotografie des Nachthimmels zu beginnen. Oft genügt schon eine einfache Kamera oder ein modernes Smartphone, um erste faszinierende Aufnahmen zu machen – etwa vom Mond, von hellen Sternbildern oder einer überraschenden Sternschnuppe.
Die Grundlagen: Am Anfang steht die Geduld
Wer sich ernsthaft mit der Astrofotografie beschäftigt, wird schnell merken: Ohne Geduld geht es nicht. Doch wer sich auf diesen Prozess einlässt, wird reich belohnt.
Technisch gesehen steht die Langzeitbelichtung im Zentrum unserer Aufnahmen. Da Himmelskörper meist sehr lichtschwach sind, braucht es eine Belichtungszeit von mehreren Sekunden – manchmal sogar Minuten.
Ein stabiles Stativ ist daher unverzichtbar, ebenso wie ein Fernauslöser oder zumindest die Selbstauslösung, um Verwacklungen zu vermeiden. Stellen Sie Ihre Kamera manuell ein.
Ein guter Ausgangspunkt:
- Blende möglichst offen (z. B. f/2.8 oder niedriger),
- ISO zwischen 800 und 3200,
- Belichtungszeit je nach Motiv 10 bis 30 Sekunden.
Fotografieren Sie am besten im RAW-Format – so lassen sich später mehr Details aus dem Bild holen. Der Autofokus hat bei Dunkelheit meist keine Chance. Besser: manuell auf einen hellen Stern scharfstellen.
Tipp: Planungs-Apps wie PhotoPills oder Stellarium zeigen Ihnen, wann was am Himmel zu sehen ist.
Der Mond ist der ideale Einstieg in die Astrofotografie: Er ist regelmäßig zu sehen, hell genug und sogar mitten in der Stadt gut fotografierbar. Besonders eindrucksvoll wirkt er beim Auf- oder Untergang, wenn er tief am Horizont steht und manchmal sogar in warme Farben getaucht ist. Auch mit dem Smartphone sind gute Ergebnisse möglich, besonders mit einer zusätzlichen Telelinse. Achten Sie auf die Belichtung und schalten Sie HDR aus.
Für die Kamera lohnt sich ein Teleobjektiv mit mindestens 200 mm Brennweite, denn das bringt Details wie Krater oder Oberflächenstrukturen zur Geltung. Noch spannender: Halbschatten und Konturen bei zunehmendem oder abnehmendem Mond – sie zeigen die plastische Form viel eindrucksvoller als der helle Vollmond.
Erstellen Sie aus Ihren Mond-Aufnahmen beeindruckende Wandbilder.
Die Milchstraße ist für viele das Sehnsuchtsmotiv der Astrofotografie – ein leuchtendes Band aus Milliarden Sternen, das sich über den Nachthimmel spannt. Am besten sichtbar ist sie zwischen April und September, besonders rund um den Neumond und fernab künstlicher Lichtquellen.
Für gute Ergebnisse braucht es ein Weitwinkelobjektiv mit großer Blendenöffnung (z. B. f/2,8), hohe ISO-Werte (bis 6400) und eine Belichtungszeit von rund 20 bis 30 Sekunden. Der Fokus sollte manuell auf einen hellen Stern eingestellt werden. Besonders stimmungsvoll wird das Bild, wenn ein Vordergrundmotiv wie ein Baum, Berg oder eine Silhouette integriert wird.
Astrofotografie mit dem Smartphone - geht das wirklich?
Ja, das geht – zumindest in vielen Fällen besser, als man denkt. Moderne Smartphones verfügen über leistungsstarke Kameras und intelligente Nachtmodi, die bei wenig Licht erstaunlich gute Ergebnisse liefern. Besonders bei hellen Himmelskörpern wie dem Mond oder Polarlichtern sind überzeugende Aufnahmen möglich.
Wer mehr Kontrolle möchte, kann auf manuelle Kamera-Apps zurückgreifen. Sie erlauben längere Belichtungszeiten, das Einstellen von ISO und Fokus – und ermöglichen so gezielte Anpassungen, bis man das optimale Ergebnis erreicht hat. Da im manuellen Modus die automatische Bildverbesserung in der Regel nicht aktiv ist, ist es damit aber oft schwerer gute Ergebnisse zu erzielen als im Nachtmodus.
Unverzichtbar ist ein kleines Stativ, denn Bewegungen machen die Aufnahmen unbrauchbar. Trotzdem bleibt die Smartphone-Fotografie anfällig für Bildrauschen und bietet weniger Brillanz als klassische Kameras – aber für den Einstieg, spontane Versuche oder Reisen ist das Smartphone eine tolle Möglichkeit, die Faszination Nachthimmel zu entdecken.
Je weiter nördlich, desto größer die Wahrscheinlichkeit – aber auch bei uns kann man sie zuweilen bewundern: Polarlichter. Apps wie „My Aurora Forecast“ helfen bei der Planung und zeigen, wann sich ein Blick nach oben lohnt. Fotografieren Sie Richtung Norden, und achten Sie auf einen möglichst dunklen, ungestörten Horizont – bei Vollmond wird’s schwierig.
Technisch gilt: Weitwinkelobjektiv, hoher ISO-Wert (1600–3200) und eine Belichtungszeit von 5 bis 15 Sekunden – so lassen sich die Lichtschleier gut einfangen. Auch für Polarlicht-Fotos gilt: Sie werden eindrucksvoller, wenn Sie Silhouetten mit einbeziehen: einen Bergrücken, Bäume, Gebäude oder eine Person mit Lampe geben dem Bild Tiefe und eine emotionale Note. Polarlichter lassen sich oft auch gut mit dem Nachtmodus des Smartphones einfangen.
Highlights für Fortgeschrittene
Besonders in Ballungsräumen überstrahlt die Lichtverschmutzung selbst helle Sterne. Wer den Himmel in voller Pracht fotografieren will, sollte daher einen möglichst dunklen Ort aufsuchen – ideal sind ausgewiesene Sternenparks, abgelegene Waldränder, Anhöhen oder Küstenbereiche. Um herauszufinden in welcher Region die Lichtverschmutzung weniger stark ist, helfen Anbieter wie lightpollutionmap.info. Achten Sie außerdem auch auf Mondphasen, denn ein heller Mond kann genauso stören wie eine Straßenlaterne. Der Standort entscheidet also maßgeblich über die Bildqualität – ein kleiner Umweg lohnt sich daher fast immer.
Astrofotografie ist mehr als das Festhalten von Lichtpunkten am Himmel – sie ist eine Einladung, die Nacht mit anderen Augen zu sehen. Wer sich darauf einlässt, lernt, geduldiger zu beobachten und das scheinbar Unsichtbare sichtbar zu machen.
Ob mit Smartphone oder Kamera, ob in der Stadt oder im Sternenpark: Jeder Versuch bringt Sie dem Himmel ein Stück näher und lässt Sie staunen über die Schönheit, die über uns liegt. Manchmal braucht es nur ein bisschen Ausdauer, bis das Bild gelingt. Aber es lohnt sich. Es ist Ihr Fenster ins Universum.
Ihr Team von CEWE
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