Fototipps
Kleine Kunstgriffe, große Wirkung
Liebe Leserinnen und Leser,
Fotografie kann ein teures Hobby sein, muss es aber nicht. Mit kleinen Gadgets und einfachen Mitteln sowie ohne großes Budget können Sie Fotos voller Magie erzeugen. So erschaffen sie teils surreale Effekte mit der Kamera, die Ihre Bilder künstlerisch aufwerten. Ich gebe Ihnen in diesem Artikel sieben ebenso simple wie geniale Tipps.
Grundsätzlich gilt: Schützen Sie Ihr Objektiv
Wenn Sie ein teures Objektiv auf Ihrer Kamera haben, nutzen Sie für die Umsetzung meiner nachfolgenden Tipps am Besten einen UV-Filter. Den können Sie jederzeit einfach abschrauben und säubern. So bleibt Ihre Linse unbeschädigt!
Und wie sieht es mit der Kameralinse Ihres Smartphones aus? Seien wir mal ehrlich: Die ist ohnehin meist nicht ganz sauber und kann einiges ab.
1. Tipp: „Butter" bei die Linse
Nutzen Sie Flüssigkeiten
Eine feuchte, schmierige oder nasse Linse sorgt für spannende Effekte. Dafür müssen Sie nicht einmal etwas Besonderes kaufen. Nutzen Sie einfach Flüssigkeiten, die Sie schon dabei haben: Ein wenig Wasser, Handcreme oder Regen – all das eignet sich hervorragend.
Mal mehr, mal weniger
Verschiedene Flüssigkeiten in unterschiedlichen Mengen erzeugen unterschiedlichste Effekte, probiere Sie es selber einmal aus.
2. Aus der Puste
Mystik durch Nebel
Nebel auf Fotos ist ein schönes Element - es gibt der Szenerie etwas mystisches und geheimnisvolles. Doch leider muss man dafür in der Regel sehr früh aufstehen oder eine Nebelmaschine dabei haben. Der gleiche Effekt lässt sich aber auch mit der Lunge erzeugen. Hauchen Sie dafür ordentlich das Objektiv an.
Nebel im Gegenlicht fotografieren
Die beste Ergebnisse gelingen Ihnen, wenn Sie mit dem künstlichen Nebel auf der Linse ins Gegenlicht fotografieren – sodass die Sonne auf die Linse scheint.
3. Spieglein, Spieglein ...
Vielfältige Spiegelung
Mit einem kleinen Taschenspiegel lassen sich ganz besonders vielfältige Ergebnisse erzielen. Denn je nach Winkel können Sie ganz verschiedene Dinge – von Ihrem Modell bis hin zur Umgebung – in der Spiegelung sehen und mit der Kamera festhalten.
Handy als Alternative
Wenn ich keinen Spiegel parat habe, nutze ich mein Handydisplay. Das Spiegelbild darauf wird ein wenig unschärfer und dunkler – aber auch das kann ein toller Effekt sein. Auf Wunsch lässt sich der Helligkeitsunterschied (Kontrast) später noch bei der Fotobearbeitung anpassen.
So wird's gemacht:
Halten Sie den Spiegel möglichst waagerecht unter die Linse Ihrer Kamera. So spiegeln Sie den oberen Bereich des im Sucher zu sehenden Motivs.
4. Herr:in der Ringe
Fotos durch ein Kupferröhrchen
Den nächsten Kunstgriff, den „ring of fire", hat sich der Fotograf Sam Hurd ausgedacht, der gern durch ein Kupferröhrchen fotografiert.
Jedes glänzende Metall ist nutzbar
Ich habe für meine Aufnahmen ein Gewinde aus einer Lampe genutzt. Was genauso gut funktioniert, ist beispielsweise ein (Ehe-)Ring.
So wird's gemacht:
Halten Sie das Kupferröhrchen Richtung Sonne (also ins Gegenlicht) direkt vor die Linse und bewegen es, damit Sie die Spiegelung der Strahlen sehen. Wichtig: Frieren Sie zuerst den Autofokus auf Ihrem Modell ein, damit das Kupferröhrchen auf dem Foto unscharf/unsichtbar ist.
5. Bunte Linse
Mit Filzstiften malen
Für den nächsten Effekt schnappen Sie sich einfach ein paar bunte Filzstifte und einen günstigen UV-Filter. Wer den Filter nicht bemalen möchte, verwendet eine alte Scheibe, etwa aus einem Bilderrahmen.
Bunte, blurry Stimmung
Durch die etwas ölige Farbschicht ergibt sich zusätzlich zum Farbeffekt gleichzeitig auch ein moody/blurry, also stimmungsvoll verschwommener Effekt.
So wird's gemacht:
Bemalen Sie den UV-Filter nach Belieben mit abwaschbaren Filzstiften. Schon zwei unterschiedliche Farben erzeugen einen außergewöhnlichen Effekt.
6. Surreale Momente
Lichtbrechungen erzeugen
Mein teuerstes Hilfsmittel für ein effektvolles Bild ist ein Prisma. Es gibt aber auch Alternativen: Ein Glaskristall (beispielsweise als Kettenanhänger) funktioniert ebenfalls.
Verschiedene Winkel ausprobieren
Durch das Prisma bricht das Licht, was sehr interessant aussieht. Suchen Sie nach spannenden Winkeln, in denen die Lichtbrechungen beispielsweise einen Regenbogen oder einen verschwommenen, surrealen Effekt erzeugen.
So wird's gemacht:
Halten Sie das Prisma vor die Linse und bewegen es langsam. Positionieren Sie es am besten vor der Stelle des Bildes, die Sie verändern möchten.
7. Machen Sie „Randale"
Kratzer auf der Linse
Dieser Tipp ist schwierig für alle Fotoequipment-Liebhaber, denn bei diesem Effekt beschädigen Sie die Linse unwiderruflich. Ich rate daher, für diesen Zweck zu einem günstigen oder bereits beschädigten Modell zu greifen.
Besondere Lichteffekte
Ihre Fotos bekommen durch Kratzer auf der Linse einen cinematografischen Look, da alle Lichter weicher und mit einem wunderschönen Streifeneffekt versehen werden.
So wird's gemacht:
Falls Sie es wagen wollen, nehmen Sie Schmirgelpapier und zerkratzen Sie damit die Linse. Wichtig: Bearbeiten Sie sie nur in eine Richtung, sonst geht der Effekt verloren.
Viel Spaß beim Ausprobieren wünscht
Ihre Marta Urbanelis